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1328. Nov. 11.

Propst Prothiua und sein Convent setzen Klein-Döbern zu deutschem Rechte aus. Nur in einer alten Uebersetzung erhalten

In Nahmen Gotteß Amen. Weillen in Menschlichen Sinnen, Von wegen der kurczer Gedächtnuß alß der Ihrungen Mutter, Vndt der Verwürungen halben, nichtes beständiges weder vollkomnehnes sein kann, wirdt derowegen auß wohl Erwogenen Bedencken dieß Schriefftlicheß Zeugnuß gegeben dadurch man der Vergessenheit vnndt Verwührungen in zuekünfftige Zeitten vor zuekommen möchte. Alß seye Vrkundt allen inßgemein, ietzigen vndt nachkommenden so den Brieff sehen werden Daß wier Protiua von Gotteß Gnaden Probst, Albertus Prior, Hedwigis Priorin. Vnndt gantzer Convent, deren Brüdern vndt Schwester im Gotteß Hauße wollende nach gestaldt der ietziger Zeit, beständigkeit der güttern vnndt Verbesserung vnßern Einkomben anverordnet haben: Vnßereß Dorff Polnisch Döbern genandt, außem Polnischen recht, in welchem die Pauern vndt Vnterthaner wegen Vnbeständigkeit deß Zuestandts vndt wonung keine Nutzung haben mögen, Vnß auch weder Vnßerin Kloster eben keiner nutz hat sein können, auf andereß deutsches recht nach Neumarkh verwandelt desselben Verbesserung verkauffende. Vnndt haben eß gelaßen getrewen Vnßern Lieben Jeskon Stykoß genandt, Vorbehaltende Vnnß in deme seine Verdienste: dergestaldt Nehmblichen daß dem gemelten Scholtze zur einen Huben acker, die Er vorhero von Vnßern Vorfahren vor gemelte seine dienste bekomen, zue gebende ihme nach Ebenernassen von den vbrigen Huben, welche Wier Ihme vnndt den Pauern zuegelaßen, nach eine halbe Huben zue der Scholtzerey, Ihme vnndt seinen Erben, zue freyer vnndt ruhigen besitzung auf ewige Zeitten erlaßen, mit dem Kretschem, gewohnlichen handtwergksleuthen, mit einem Pusch Kozinecz genandt, den Er zue vor in seinem besicz gehabt, mit dem waldt auffem Vfer an der Oder, bieß zue dem kleinen Busche, mit dem Busche Otok genandt, zwischen Ihren Eckern liegenden, mit einem Stucke wießen vnndt Acker, welche zue Vnßern Convent gehorig geweßen: Ihnen zue deß Dorffs vndt Vnßern Zünßen Vorbesserung zue zuegeben Wier Vnß bemühet, auf dieße weiße, daß nach außgang der Freyheit Ein Jedweder von obgesagten Huben: außgenohmben deß Scholtzen huben, Vnß vundt Vnßern Nachkommenden auf ewige Zeiten, alle Jahr am Tag St. Martini sol zahlen acht Scuden vnndt die völlige feldt zehendt in viererley getraidts. nemblichen Weitzen, Gersten, Kornn, vnndt Haber, darbey Drey tage Jahrlichen Vnßerin Convent nach gewohnheit deß landeß werden schuldig sein ackern, vnndt eine Khu oder vor die Khue Ein halbe marckh auf heilfingstage, vndt einen Burgkh vor weinachteu Vnß werden schuldig sein zue geben in gemein gemelte Pauern. Welche freyheit ist solche, das sie in dießem Jahr nichtes zahlen werden, allein auf St. Merten ihm Jahr ein halben Zinß 4 Skuden, undt eine Khue zum Heil. nechst künfftigen fingst feuertagen werden Vnß geben. Wegen der Zehendt, haben Sie keine Freyheit bieß solch Zeit vergehet, werden schuldig sein vnndt verbunden in dem allen wie oben beschrieben, auf ewige Zeitten. Der Rüchter auch hat Jeder zeit von allen Vnßern Pokuten Sie sein klein oder groß den dritten Pfenig, vnndt den fünfften gartten. Vnndt damit dieß alles auf ewige Zeitten in seiner beständigkeit vnndt Krafft verbleibe, Waß wier mit gemeinem Rath undt Bewilligung allen dessen So Eß angelanget, aufgerichtet, Zue dem auch Visitator Herr Abt Brzezenski vnndt durchleichtiger fürst vnd Herr Boleslaus von Gotteß gnaden fürst in Oppeln Vnßer Herr seinen willen gegeben, haben wier zue ewiger gedachtnüß zue dießem Brieff Vnßer Probst vnndt deß gantzen Convent Innsiegel annhencken laßen. Gebenn in Vnßerm Kloster Gottes-Hauß genandt Ordinis Praemonstratensis Dioecesis Wratislauiensis am Tage St. Martini A. 1328 in beyweßenheit Herrn Wilhelms Ritter, Herrn Peregrini Bartholomaei, Haynossen Bürgern der Stadt Oppeln, vnndt Vnßern getrewen Greger auß Wrczoske, Conradi auß Muchenitz, Frigoni auß Zelassna, Seyfriedt auß Frawendorff, vnndt viel andern glaubwürdigen leuthen.

Von dieser Urkunde hat sich nur diese alte Uebersetzung erhalten.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 1, Urkunden des Klosters Czarnowanz. Hrsg von dr W. Wattenbach, Breslau 1857.



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